Dienstag, 7. Januar 2014

Fotografieren mit Cinefilm X - oder: Wer misst, misst Mist

So schnell geht's, da gibt's schon wieder einen neuen Artikel hier. 

Und zwar ist mir bei dem im letzten Artikel Beschriebenen ein Fehler unterlaufen. Ich habe ja für die Vergleichsaufnahmen bei jedem zweiten Bild die beiden Filter aufgeschraubt, die zusammen einem 85er entsprechen. Dabei bin ich aber leider dem Trugschluss aufgesessen, an der Kamera für die Belichtungsmessung die auf der Filmdose (siehe Titelbild) angegebenen 320 ASA einzustellen.

Warum ist das falsch?

Im aphog-Forum haben wir darüber diskutiert. Kurz gesagt, ist bei Kunstlichtfilmen - anders als beim Tageslichtfilm - die blauempfindliche Schicht ca. doppelt so empfindlich wie die anderen Schichten. Trifft also Tageslicht auf einen Kunstlichtfilm, ist das Ergebnis deshalb viel zu blau. Dafür gibt es den 85er-Filter: Dieser lässt nur ca. die Hälfte des blauen Lichts durch; die restlichen Lichtfarben bleiben vom Filter unbeeindruckt. Was jetzt auf einem Tageslichtfilm auf Grund des fehlenden Blauanteils viel zu "warm" erscheinen würde, kommt auf dem Kunstlichtfilm wegen der viel empfindlicheren blauempfindlichen Schicht (klingt das blöd..) neutral raus.

Also: Nächstes mal für die Fotografie mit TTL-Belichtungsmessung bei Tageslicht den 85er-Filter draufschrauben, aber die Empfindlichkeit an der Kamera auf 500 ASA lassen!

Bei nicht-TTL-Messung muss der externe Belichtungsmesser dann allerdings wirklich auf die von Kodak angegebenen 320 ASA eingestellt werden. Klar: Der weiß ja auch nicht, dass ein 2/3 Blenden schluckender Filter vor dem Film sitzt.

Aus den genannten Gründen verringert sich die "nutzbare" Empfindlichkeit also nicht wie im letzten Artikel beschrieben auf 200 ASA, sondern nur auf 320 ASA.

Demnächst werde ich mal experimentieren, wie der Film auf Über- und Unterbelichtung reagiert. Man darf gespannt sein. Bis dahin gilt natürlich wieder: Wenn Fragen sind, immer fragen!

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